1 – Vom Südwesten der USA über die Grenze in die Welt der Kakteen

Die Gruppe ist dieses Jahr wieder bunt gemischt. Während einige mit einem gemieteten Fahrzeug die Reise antreten, haben die anderen ihr eigenes Fahrzeug in die Vereinigten Staaten verschifft und nehmen mit diesem an der Reise teil. So verbringen die „Mietmobilisten“ nach ihrer Ankunft in Los Angeles eine Nacht im Hotel während der Rest der Gruppe erst in San Diego zu uns stößt.
Am Morgen werden wir mit einem Shuttle abgeholt und zur Vermietstation El Monte im Süden von Los Angeles gebracht. Nach dem üblichen Papierkram und der Einweisung in unsere Fahrzeuge beginnt unsere Fahrt gen Süden.

Wir steuern die Großstadt San Diego an. Der Flugzeugträger USS Midway liegt imposant im Hafen von San Diego. Wir gelangen zur Coronado-Brücke bei dessen Überquerung die Schwindelfreiheit des Beifahrers auf die Probe gestellt wird. Die Halbinsel Coronado ist berühmt für das gleichnamige Hotel, dessen rote Dächer uns aus einigen Filmen bekannt vorkommen.

Wir übernachten am unweit gelegenen Silver Strand State Beach, wo die gesamte Gruppe nun komplett vereint ist. Wir freuen uns einander kennenzulernen und stoßen gemeinsam auf die vor uns liegende Tour durch die Halbinsel Mexicos an.
Anschließend genießen wir den Sonnenuntergang über dem Pazifik und das Lichterspiel am Horizont.

Wir umgehen den vielbefahrenen Grenzübergang bei Tijuana und fahren etwas weiter östlich bei Tecate nach Mexiko ein. Die Grenzbeamten sind sehr freundlich und begutachten gespannt die verschiedenen Fahrzeuge von innen, wohl eher aber aus Neugier, als nach etwas Bestimmtem zu suchen 🙂 Die Einreise erfolgt problemlos!

Nach einer Stärkung an einer Taco-Bude und einem Einkauf im Soriana Supermarkt starten wir in das Valle de Guadaloupe.

Unsere erste Nacht verbringen wir auf einem traumhaft schön gelegenen Weingut. Natürlich lassen wir uns auch bei einer Führung durch die Bodega und einer anschließenden Weinprobe von der Qualität der Weine überzeugen. Eine nette Dame führt uns sehr informativ durch die Anlage und zum Schluss dürfen wir 4 verschiedene Weine probieren.

Um unsere nicht ganz nüchternen Mägen wieder etwas zu stärken, gibt es beim Briefing selbst gemachte Guacamole mit Nachos zur Einstimmung auf die mexikanische Küche. Gemeinsam genießen wir die Abendstimmung auf unserem Übernachtungsplatz.

Weiter geht die Fahrt nach Süden und wir erfahren die ersten Eindrücke dieses abwechslungsreichen Landes. In der Posada Don Diego lassen wir uns gemeinsam von den kulinarischen Köstlichkeiten Mexicos verführen. Nach hauseigenem Margarita, leckerem Essen, wie z.B. Steak auf Nopales, einer typischen Kaktusart oder Fischfilet mit Meeresfrüchten und einem Flan mit Himbeeren aus der Region geht ein geselliger Abend zu Ende.

Die Mex-1 ist die Hauptachse der Baja California. Leider findet man am Wegesrand immer wieder so genannte Totenhäuschen, in denen die Seelen der Verunglückten weiterleben sollen. Viele Schlaglöcher, überhöhte Geschwindigkeit und nicht immer sachgemäße Ladungssicherung sind nur einige der Gründe…

Wir tauchen ein in eine Welt aus Kakteen, die links und rechts der Straße unseren Weg säumen. Die Maßstäbe kann man gut erkennen, denn die Dornengewächse lassen sogar große Wohnmobile wie Spielzeugautos aussehen.

Catavina liegt mitten in der Steinwüste. Umgeben von riesigen Cardon-Kakteen, Boojum Bäumen und Palmen verbringen wir die Nacht unter einem romantischen Sternenhimmel. Da die Temperaturen dieses Jahr schon sehr angenehm sind, setzen wir uns zu einem Lagerfeuer zusammen und genießen die Ruhe der Wüste.

Am Straßenrand werden diese leckeren Erdbeeren verkauft, es ist Erdbeerzeit in Mexiko. Wir kaufen gleich einen ganzen Karton, um das Briefing ein klein wenig zu versüßen. Doch was lesen wir denn da auf dem Karton? Da muss wohl noch jemand ein bisschen besser Deutsch lernen 🙂

Die Halbinsel Mexicos wird weiter im Süden landschaftlich getrennt und wir fahren ein in die Baja California Sur. Wir machen es wie die Mexikaner und schlemmen zum Mittagessen eine der leckeren Tacos in einer Taco-Bude.

Nahe der Ortschaft Guerrero Negro liegt die Laguna Ojo de Liebre. Sie ist bekannt ist für die Anwesenheit unzähliger Grauwale, die jährlich um diese Jahreszeit von der Beringsee hierher ziehen, um in der geschützten Bucht ihren Nachwuchs zu gebären und aufzuziehen. Schon von unserem Stellplatz aus am Strand können wir den Blas der großen Meeressäuger beobachten.

Wir sind alle schon ganz aufgeregt und freuen uns, endlich eines der kleinen Boote besteigen zu können (natürlich gut ausgestattet mit Rettungswesten), das uns ganz nah an die Wale heranbringen soll. Die Meeresriesen gleiten teils alleine, teils zu zweit (meist Mama und Kind) durch die Lagune. Sie winken uns mit ihren Fluken und Flossen zu, und neugierige Walköpfe tauchen direkt neben dem Boot aus dem Wasser. Ein Papa-Wal taucht immer wieder direkt an unserem Boot auf und lacht und zeigt uns seine Barten. Wir können direkt in sein Maul schauen. Unvergessliche Erlebnisse!

Nach dieser wundervollen Tour holpern wir wieder mit unseren Fahrzeugen zurück zur Mex-1 und rollen weiter Richtung Süden zu unserem nächsten Ziel San Ignacio. Die kleine Palmenoase hat in ihrem Zentrum eine fotogene Kirche mit angeschlossenem kleinen Kakteengarten.

Heute Abend gibt’s nach dem Briefing was zu feiern: Klara hat Geburtstag und sie lädt uns zu Wein und Knabbereien ein! Wir wünschen ihr auch auf diesem Wege nochmals alles Gute!