7 – Fahrt entlang des spektakulären Highway No. 1 bis nach San Francisco und weiter in die Bergwelt des Yosemite Nationalparks

Wir zwei, Patrick und Miriam, geben in Los Angeles unser Mietmobil bei Road Bear ab und freuen uns, den zweiten Teil der Tour mit unserem geliebten „Alemania Mobil“ weiterfahren zu dürfen 🙂
Weiter geht’s nach einem Übernachtungsstopp im Carpinteria State Park Richtung Pismo Beach. Unterwegs glänzen die historischen Gebäude von Santa Barbara mit ihren roten Ziegeldächern, weißen Fassaden, Palmen und einer Blumenpracht. Die alte Mission aus dem 18. Jahrhundert, die ein wenig außerhalb des Zentrums erhöht liegt, wird zu Recht auch als die Königin der Missionen bezeichnet.

Über den San Marcos Pass gelangen wir in die wohl dänischste Stadt außerhalb von Dänemark. Unzählige Restaurants und Bäckereien mit allen erdenklichen süßen Leckereien laden zum Schlemmen ein. Der Weg führt uns durch Weinanbaugebiete bis zu unserem nächsten Campingplatz.

Am Abend in Pismo Beach treffen die anderen 6 Wohnmobile der zweiten Gruppe des ersten Teils zu uns, so dass wir nun vollzählig in den zweiten Teil starten können. Mit insgesamt 40 Gästen machen wir uns von jetzt an auf den Weg, die vielen Nationalparks im Westen der USA zu erkunden, und stoßen darauf erst einmal mit einem kleinen „Cocktail“ darauf an. Die Sonne will sich leider heute nicht mehr zeigen, der ganze Ort liegt unter einer dichten Nebeldecke.

Uns erwartet mit dem Highway 1 eine spektakuläre Fahrt direkt entlang der Pazifikküste. Der typische Küstennebel will sich auch heute nicht vollständig auflösen, immer wieder drängt sich jedoch die Sonne durch und wir können die Schönheiten der Steilküste bestaunen. Das Peloton eines Radrennens verlangsamt uns die Weiterfahrt, was uns Gelegenheit gibt, immer wieder kurze Fotostopps einzulegen.

Schon von weitem dominiert der Geruch: Seeelefanten belagern eng gedrängt, über- und untereinander, einen ganzen Strandabschnitt. Die Kolonie besteht hauptsächlich aus schwangeren Muttertieren sowie männlichen Jungtieren, die hier ein paar Wochen aufgrund ihres Fellwechsels ausharren.

Der nette Küstenort Monterey ist unser heutiges Ziel. An der Fisherman’s Wharf wird fangfrischer Fisch verkauft, Fast-Food-Stände und Souvenir-Läden dürfen natürlich nicht fehlen. Die Cannery Row (ehemalige Fischfabriken) wurde schick restauriert und ist nun gesäumt von einer Einkaufsmeile. An der Pacific Grove windet sich die Straße wunderschön an der Küste entlang.

San Francisco gehört zu den ältesten Städten der Vereinigten Staaten. Ursprünglich als Missionsstation von Franziskanermönchen gegründet, nennt sie sich selbst nur „The City“, als gäbe es keine weiteren Städte auf der Welt. 🙂
Am ersten Abend besuchen wir zusammen mit „unserer Mama“ Anita das Viertel von Chinatown. Tempel, chinesische Läden und auch in eine Glückskeksbäckerei werfen wir einen Blick. Zweieinhalb Stunden werden unsere Beine bergauf und bergab ziemlich beansprucht, denn San Franscisco wurde auf 43 Hügel gebaut. Alternativ dazu kann man die Cable Car nutzen, die es seit 1873 den Einwohnern sowie Besuchern ermöglicht, die bis zu 33 Grad steilen Straßen angenehmer zu erklimmen. Das zugehörige Museum ist (auch heute noch) zugleich die Schaltzentrale, da hier die Seile aller 3 verkehrenden Linien zusammenlaufen und angetrieben werden. Das Arbeiten als Angestellter der Cable Car ist eine schweißtreibende Arbeit, denn sowohl das Bremsen als auch das Drehen der Bahn an der Endstation, ist noch immer Handarbeit.

Im Oriental Pearl Restaurant lassen wir uns am Abend beim gemeinsamen Gruppenessen von chinesischen Köstlichkeiten verwöhnen und die Geübten unter uns schlemmen die Gerichte ganz traditionell mit Stäbchen.

Am zweiten Tag bleibt ausgiebig Zeit, um auch die anderen Sehenswürdigkeiten zu entdecken, die die Metropole am Pazifik zu bieten hat. Nicht nur wir wollen uns die Fahrt mit der Cable Car nicht entgehen lassen, deshalb geht es hier auch ziemlich eng zu. Sie bringt uns in die Nähe des bekanntesten und touristischsten Pier der Fisherman’s Wharf, die Nummer 39. Unzählige Geschäfte und Restaurants reihen sich am gesamten Fischerhafen. Wir erhaschen von hier aus auch einen Blick in die Bucht bis rüber zum alten Gefängnis Alcatraz. Eine Seelöwenkolonie macht es sich auf den leerstehenden Pontons bequem bzw. sie kämpfen und stapeln sich auf der Suche nach dem besten Platz.

Mittags brechen wir mit einem großen Bus zu einer Stadtrundfahrt auf. Die zweistöckige Bay-Brücke bringt uns zur Treasure Island, von wo aus sich die Skyline zeigt. Weiter geht’s auf die Twin Peaks, das Wetter ist gigantisch, der Wind bläst den sonst hier schwer lastenden Küstennebel weg und wir haben einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt. In der City Hall, dem Rathaus, wo einst auch schon Marylin Monroe gewesen ist, legen wir einen Boxenstopp ein und dürfen dabei Brautpaaren bei ihrer Vermählung beobachten.
Das Beste kommt wie immer zum Schluss: Wir überqueren die Sehenswürdigkeit Nummer 1 der Weltstadt: die Golden Gate Bridge. Die fast drei Kilometer lange Hängebrücke überspannt die Bucht und bildet somit die nördliche Ein- und Ausfahrt.

Wir freuen uns nach vielen großen amerikanischen Städten auf die bevorstehenden Nationalparks im Westen der USA. Unser erstes dieser Ziele ist der Yosemite Nationalpark. Er liegt auf einer Höhe zwischen 600 und 4000m ü.M. und somit hat es im Moment auch in den höheren Lagen noch winterliche Temperaturen. Auf Grund von vorherigem Schneefall und Unfällen mussten die Ranger die Glacier Road, die zum Glacier Point Aussichtspunkt führt, und auch den Tioga Pass sperren. Zum Trost scheint für uns am nächsten Tag die Sonne und wir genießen die Zeit im Yosemite Valley mit verschiedenen kurzen Wanderungen und atemberaubenden Fotostopps.

Nachmittags öffnet für kurze Zeit die Straße und wir können den grandiosen Blick vom Glacier Point über das Tal und den Half Dome genießen. Wir bangen eine lange Nacht bis zum nächsten Morgen und hoffen, dass der Tioga Pass geöffnet bleibt, denn dieser soll uns zum Ostausgang des Parks führen. Das Wetter soll leider wieder umschwenken, deshalb heißt es beten und Daumen drücken!