4 – Vorbei an Dinosauriern und traumhaften Steinbögen bis in den Mesa Verde Nationalpark

Am Morgen wachen wir auf und staunen beim Blick aus dem Fenster nicht schlecht: Wir befinden uns mitten im Winter-Wonderland, es hat in der Nacht ca. 15cm geschneit.

Langsam und vorsichtig nähern wir uns dem Grand Teton Nationalpark. Um uns herum herrscht weißer dichter Nebel. Die bis zu 4.200m hohe Bergkette versteckt sich in den Wolken, uns bleibt nur zu erahnen, wo sich die Zacken befinden. Damit man sieht, was sich eigentlich dahinter verbirgt, zeigen wir zum Vergleich ein altes Bild von der Tour 2016 🙂

In der einstigen Wild-West-Stadt Jackson geht es um diese Jahreszeit eher beschaulich zu. Der Schneefall lässt aber langsam nach und der Himmel lichtet sich allmählich. Sogar die Elche und die Bären lächeln uns zu.

Am Abend haben wir einen besonderen Anlass zum Feiern: Gisela wird heute 60 Jahre! Ein kurzer Schneeschauer hilft ihr die Kerzen auszublasen. Mit Rot- und Weißwein stoßen wir an und wünschen ihr alles Gute!!!

Nach einem verschneiten Tag kitzeln uns heute wieder die Sonnenstrahlen. Unsere Strecke führt uns wieder in die Berge, trotz Sonne sinken die Temperaturen auf unserem Außenthermometer auf minus 6,7 Grad Celsius! Zum Glück funktioniert unsere Heizung 🙂

Im heutigen Schutzgebiet des Dinosaur National Monument wurden erstmals im Jahre 1909 Dinosaurierknochen entdeckt. Der Steinberg wurde in vergangenen Jahren abgetragen und immer mehr Überreste der Riesenechsen gefunden. Die Ausstellungshalle wurde auf den abgetragenen Berg gebaut und so werden wir Zeuge von unzähligen Knochenresten, die sich in der Steinwand zeigen.

Eingebettet in dieser wunderschönen Landschaft liegt unser Campingplatz. Die Sterne leuchten am Himmelszelt in dieser klaren Nacht.

Wieder fahren wir in schneebedeckte Höhen. Die Kühe scheinen sich hier trotz sicherlich kalter Füße wohl zu fühlen.

Das nächste Nationalmonument liegt im Bundesstaat Colorado. Über dem Tal des Colorado Flusses erheben sich die vielfarbigen Sandsteinformationen, die durch Wind und Wasser sowie Hitze und Frost tiefe Abbrüche und steile Felswände entstehen ließen.

Die Fahrt entlang des Colorado River bis nach Moab ist einfach gigantisch. Künstler geben ihr Bestes und verewigen diese beeindruckende Szenerie mit ihren Pinseln. In Moab findet nämlich gerade ein Arts Festival statt, wo die besten Bilder gekrönt werden.

Auch am Morgen ist es hier einfach idyllisch…

Das nächste Highlight unserer Reise liegt vor uns: der Arches Nationalpark. Über 2.000 runde Steinbögen von 1 bis zu 88m Breite befinden sich hier.
Auch diese einzigartigen Fenster sind durch Erosion, also durch Wind, Wasser, Eis und extremen Temperaturen entstanden.
Der wohl schönste Bogen ist der Delicate Arch, doch leider müssen wir wegen Straßenarbeiten den Nationalpark um 19 Uhr abends schon verlassen haben und können den Sonnenuntergang dieses Mal nicht an diesem Arch erleben.

Der Dead Horse State Park liegt auf einem Hochplateau und wir schauen hinunter auf die Schleife des Colorado Rivers. Der Name des Parks geht zurück auf eine Geschichte im 19. Jahrhundert, als Cowboys das vorstehende Hochplateau mit den an allen Seiten steil abfallenden Kanten als natürliche Koppel benutzten und den schmalen Zugang verbarrikadierten. Ausgewählte Pferde wurden mitgenommen, die anderen mussten verdursten, während 600m unter ihnen der Colorado-River floss.

Nicht weit entfernt liegt der Canyonlands Nationalpark. Eine kurze Wanderung führt zum Mesa Arch und vom “Grand View” haben wir einen fantastischen Ausblick über das ganze Tal.

Heute Abend wird gemeinsam gegrillt. Die Temperaturen sind wieder angenehmer, wir können das Essen ganz ohne dicke Kleidung genießen 🙂
Es ist schön, wenn man zusammensitzen und plaudern kann.

Wir erleben einen erheblichen Landschaftswechsel, unser Weg geht auf einer abwechslungsreichen Fahrt weiter in die Rocky Mountains ins Örtchen Ouray.

Ja sind wir denn in der Schweiz? Nein, wir sind in Ouray, welches auch als das “Switzerland Amerikas“ bezeichnet wird. Das wiederum können nur unsere Schweizer beurteilen 🙂
Bekannt ist das Örtchen für seine heißen Quellen, in denen man sich einfach mal ein bisschen entspannen kann.

Ein kleiner Umtrunk zu Ehren unserem jüngsten Gruppenmitglied und der Nachwuchsreiseleiterin: Luz ist heute 11 Monate alt! Kein amerikanisches, aber ein Düsseldorfer „Nationalgetränk“: der Killepitsch 🙂

Über den Million Dollar Highway gelangen wir zur ehemaligen Silberminenstadt Silverton. Die Straße hat den Namen erhalten, weil der Straßenbelag früher angeblich aus dem goldhaltigen Erzgeröll bestanden haben soll, das hier in den Minen abgebaut wurde. Heutzutage ist die Straße jedoch asphaltiert. Silverton wäre eigentlich eine Geisterstadt, würde sich nicht die Schmalspureisenbahn von Durango täglich bis hierher „schrauben“ und unzählige Touristen abladen.

Auch Durango war einst eine Silberminenstadt und ist stark vom Tourismus geprägt. Diese hat im Vergleich aber 17.000 Einwohner und wirkt deshalb auch lebendig.

Eine kleine Straßenblockade auf der Fahrstrecke.

Wir gelangen zum kulturhistorisch bedeutsamsten Nationalpark der USA. Das Gebirgsmassiv des Mesa Verde Nationalpark ragt mit grüner Vegetation über 600m aus der trockenen Ebene heraus. Daher bekam er seinen Namen: Grüner Tisch.
Im 19. Jahrhundert erst wurden die hunderte von Jahre alten Steinbehausungen der Anasazi Indianer entdeckt. Die Behausungen liegen gut getarnt in der Felswand und es ist beeindruckend, wie es den Menschen zur damaligen Zeit möglich war, eine solche Anlage zu errichten.