1 – Von der Hauptstadt Namibias bis in den Etosha Nationalpark

Nach einem langen Flug über Johannesburg landen wir auf 1.600 Metern über dem Meeresspiegel in Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Wir wollen die Stadt „live“ erleben und machen eine Führung mit der deutschsprachigen Alexandra, die hier in der modernen Stadt lebt. Sie zeigt uns die alten Kolonialgebäude, führt uns zum Bahnhof, zum Uhrenturm, durch den Zoopark und zum Wahrzeichen der Stadt: der Christuskirche.

Das ehemalige Reiterdenkmal wurde im Dezember 2013 abgebaut und in die alte Feste hinein deponiert. An dieser Stelle hat man nun eine Statue aufgestellt, die ein Symbol gegen die Apartheid darstellt.
Die Meteoriten in der Fußgängerzone waren einstmals insgesamt 33 Stück, 3 wurden jedoch geklaut. Eine mächtige Leistung, wenn man bedenkt, dass jeder dieser Meteoriten ca. 600kg wiegt.

Alexandra stellt uns eine einheimische Frucht vor: die Maguni. Sie sieht aus wie eine Orange (sie wird deshalb auch als „Wilde Korkorange“ bezeichnet), aber der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Mandarine, Banane und Orange. Ihr fleischiger Kern sieht aus wie Gehirn und hat auch eine komische Konsistenz, aber sie schmeckt hervorragend :-).
Mit der einheimischen Makalani Nuss lassen sich schöne Kunsthandwerke zaubern. Einige von uns schlagen zu und haben somit ihr Souvenir schon gleich am ersten Tag.

Wir besuchen das Armenviertel im Westen von Windhoek. Katutura bedeutet der „Ort wo man nicht leben möchte“. Hierher wurden in der 50er Jahren während der Apartheid die Schwarzen ausquartiert. Das Viertel besteht aus Wellblechhütten, in denen jede Dienstleistung vorhanden ist: Frisör, Schuhmacher, Einkaufsläden und Restaurants. Auf dem Markt testen wir Mopane Würmer und auch dem lecker duftenden Rindfleisch können wir nicht widerstehen. Heute gibt es viele Projekte um den Standard zu verbessern, Strom und Wasser haben jedoch nur die wenigsten. Der Name des Viertels hat sich nun gewandelt: Matutura „Ort wo wir gerne leben möchten“.

Endlich kann es losgehen: Bei Bobo Camper stehen unsere Wohnmobile bereit. Nach einer ausführlichen Einweisung rollen wir vom Hof. Und nicht vergessen: in Namibia herrscht Linksverkehr!

Wir steuern zuerst das Einkaufzentrum in Okahandja an. Auf dem riesigen Parkplatz gibt es für unsere Mobile keine Abstellprobleme. Die Verbundenheit zu Deutschland (Namibia war einstmals eine deutsche Kolonie) ist immer noch deutlich spürbar: Auf den Regalen finden wir ein importiertes Produkt nach dem anderen 🙂
Während wir drinnen unser Geld ausgeben, werden unsere Autos vom kompetenten Sicherheitsteam „bewacht“.

Unsere erste Campingnacht verbringen wir in Gross Barmen. An den heißen Quellen gehen wir vorbei und genießen lieber ein erfrischendes Bad im Außenpool. Dabei werden wir von einem Felsenagamenpärchen beobachtet. Der erste Fahrtag haben wir super gemeistert, darauf erheben wir die Gläser (bzw. die Flaschen) und stoßen an. Morgens begrüßen uns Springböcke direkt vor unserer Tür.

Auf dem Schnitzermarkt in Okahandja findet man aus Kameldorn-Holz gefertigte Figuren.

Auf unserer Weiterfahrt kreuzen uns die ersten Tiere. Mit Pavianen, Straußen und Warzenschweinen kann die Safari beginnen.

Was wäre Namibia ohne Schotterpisten! Auf dem Weg in Richtung Waterberg testen wir schon mal die erste.

Na was kommt denn da? Ein Erdhörnchen. Oh das sind ja zwei! Die lernen sich wohl gerade kennen. Da will wohl einer imponieren 🙂 Wohin die beiden nun wohl so schnell wollen??

Schotterpiste gut gemeistert, wir erreichen den Tafelberg. Nach einer gemütlichen Mittagspause geht’s los zur schweißtreibenden Wanderung. Vorbei am Soldatenfriedhof und der Ruine der alten Mission erscheint uns der Pool wie eine Wohltat. Doch er ist gerade gefüllt von zwei Schulklassen aus Otjiwarongo, wir müssen uns ein Plätzchen erkämpfen. Weiter geht es steil bergauf, doch es lohnt sich. Die Aussicht von oben ist einfach traumhaft!

Am Abend genießen wir den Sonnenuntergang auf unserem Campingplatz, die Steine des Berges färben sich feuerrot.

Nachts macht sich die Stabheuschrecke auf den Weg zum Fressen, winkt sie uns etwa zu?
Auch am nächsten Morgen werden wir freundlich von einem Gelbschnabeltoko sowie von einem Wiedehopf begrüßt.

Otjiwarongo bietet sich als Einkaufsort an. Nebenbei haben wir Glück und wir dürfen bei einer Herero-Hochzeit zusehen. Die „Hüte“ der Damen sollen die Hörner von Rindern symbolisieren, denn in der Herero-Kultur sind die Rinder heilig und sie erweisen somit den Tieren ihre Ehre.

Bei Otjiwarongo besuchen wir auch eine Krokodilfarm. Zwischen 6000 und 7000 gezüchtete Tiere leben auf diesem Gelände, jedoch sieht man aber nur einige „Ausstellungsstücke“. Das winzige Ding auf dem Arm des Mannes ist immerhin schon 1 Jahr alt. Die 3 bis 6 jährigen Tiere werden geschlachtet und deren Haut zu Handtaschen oder Gürtel verarbeitet, bei älteren Tieren wäre das Leder zu zäh. Wer dann noch nicht genug vom Krokodil hat, kann im Restaurant das Fleisch versuchen.

Der Minenort Tsumeb ist bekannt für den Abbau verschiedener Erze. Der Ort bietet für uns ein guter Zwischenstopp, um unsere Vorräte aufzufüllen, bevor es zum Etosha Nationalpark geht. Wir übernachten auf dem grünen Rasen eines Luxushotels und für eine schöne Abkühlung sorgt der riesengroße Pool. Die Einheimischen freuen sich über uns „Weiße“, alle haben ihren Spaß im kühlen Nass 🙂

Gemeinsam besuchen wir das Tsumeb Museum, das von der deutschstämmigen Ilse Schatz liebevoll angelegt wurde. Auf Deutsch informieren nicht nur die vielen Schautafeln über die einzelnen Kulturen, die Kolonialzeit, die Rolle im ersten Weltkrieg und den Erzabbau in der Region sondern auch das Personal gibt Auskunft in deutscher Sprache. Leider ist Frau Schatz Anfang dieses Jahres verstorben, ihr Museum wird aber in guten Händen weitergeführt.

Der Lake Otjikoto war einst das Waffenversteck der deutschen Soldaten. Aus Angst die Engländer könnten sie mit ihren eigenen Waffen töten, wurden die Waffen in dem See versenkt. Einige liegen immer noch tief unten am Boden, während andere geborgen und im Museum in Tsumeb ausgestellt wurden.

Das „Von Lindequist Gate“ ist unser Eingangstor in den 22.270 km² großen Etosha-Nationalpark. Wir sind schon alle aufgeregt und können es nicht erwarten, Tiere zu sehen. Die nächsten drei Tage werden wir nun damit verbringen, auf die Pirsch zu gehen, Wasserlöcher anzusteuern und zu hoffen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Im Etosha herrscht regelrechte Trockenheit. Deshalb suchen die Tiere die, teilweise auch künstlich, angelegten Wasserlöcher auf. Dies macht es für uns möglich, sehr nahe an sie heranzukommen. Abends wird das Wasserloch am Campingplatz zum Live-Kino. Gespannt schauen wir bei einem „Sundowner“ das Kommen und Gehen.