2 – Bis an die Südspitze Korsikas

Von Porto nehmen wir die Straße ins Landesinnere. Manche Wege auf Korsika sind einfach für Wohnmobile eher nicht geeignet 🙂 doch wir meistern auch die engsten Stellen und wissen nun, welche Strecken wir bei der Tour empfehlen bzw. nicht empfehlen können. Eine wunderschöne Bergstraße führt uns über Evisa bis zum Col de Vergio und dann in die Niolo-Hochebene. Einige der berühmten halbwilden Schweine links und rechts der Straße lassen sich nicht von uns stören und die Sicht hinab in die Schlucht ist beeindruckend.

Nach einer kurvenreichen Fahrt haben wir uns ein Mittagessen verdient. Wir wollen die typische korsische Küche testen und bestellen Beignets de Fromage, Teiglinge mit Käsefüllung, und Viande en sauce, Kalbfleisch in leckerer Bratensoße mit weißen Bohnen.

Corte war einst die Hauptstadt von Korsika. Die Zitadelle, die hoch über der Stadt thront, ist ihr Wahrzeichen. Von hier oben ist der Ausblick gigantisch. In den alten Gebäuden der Altstadt finden wir Kunsthandwerkstätten, kleine Boutiqen und urige Restaurants. Mitten auf dem Platz steht die Bronzestatue von Gian Pietro Gaffori einer der großen Unabhängigkeitskämpfer. Sein Wohnhaus direkt dahinter zeigt mit Einschusslöchern noch deutliche Spuren von den Kämpfen.

Auf Korsika gibt es unzählige glasklare Badegumpen. Wir besuchen eine bei den Cascades des Anglais und müssen dafür eine kleine Wanderung machen.

In Bocognano finden wir eine wunderschöne kleine Bäckerei, bei der man sogar hinter dem Tresen sehen kann, wie das Brot geknetet und in den Ofen geschoben wird. Die nette Verkäuferin schenkt der kleinen Luz sogar ein Pain au Chocolat, das sie freudenstrahlend entgegen nimmt 🙂

Cupulatta ist das korsische Wort für Schildkröte. Über 170 verschiedene Arten von Land- und Wasserschildkröten sind in der Farm „A Cupulatta“ zu sehen. Von den ganz kleinen bis zu 150kg schweren Panzertieren aus den Seychellen werden hier von Biologen erforscht und aufgezogen.

Einkaufen muss sein und kann auch ganz schön Spaß machen 🙂 In Ajaccio finden wir einen Hiper Leclerc, ein wahres Einkaufsparadies. Hier gibt es einfach alles und das in einer gigantischen Vielfältigkeit. Alleine die Fisch- / Meeresfrüchtetheke ist hier größer wie so mancher normale Supermarkt.

Die größte Stadt und gleichzeitig Hauptstadt Korsikas liegt vor uns: Ajaccio. Da unser Campingplatz auf der anderen Seite der Bucht liegt nehmen wir das kleine Fährschiffchen, wie noch einige Andere :-).
An sich hätte man die Stadt auch Napoleon Bonaparte nennen können, denn er ist an jeder Ecke, auf jedem Bild und in jedem Denkmal gegenwärtig. Die Stadt, in der das Geburtshaus Napoleons steht, hat aber außer dem alten Kaiser noch vieles mehr zu bieten, wie beispielweise eine toller Markt mit vielen lokalen Leckereien, eine sehenswerte Altstadt und einen genialen Stadtstrand mit türkisblauem Wasser.

Eine der berühmtesten prähistorischen Fundstätte besichtigen wir in Filitosa. Hier hat Charles-Antoine Cesari 1946 auf seinem Grundstück 4 skulptierte Menhire mit dem Gesicht auf den Boden liegend entdeckt. Bis heute sind noch viele weitere Menhire gefunden worden, welche alle auf dem Ausgrabungsgelände ausgestellt sind.

Eine weitere fotogene Genueserbrücke ist die Spin a Cavallu. Nur ein kurzer Abstecher führt uns hierher. Beeindruckend was die Genuesen ihrer Zeit alles auf die Beine gestellt haben.

Sie nennt sich die „korsischste aller korsischen Städte“. An den Abhängen des Berges Monte Rossos kann sich Sartene durchaus zeigen lassen. In der Altstadt mit ihren den verwinkelten Gassen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Hier geht es sehr eng zu, nur auf dem großen Platz Porta mit seiner Kirche fühlt man sich etwas „freier“. Ein sehr schöner Stopp für eine Mittagspause.

Weiter geht die Fahrt entlang der Südküste mit tollen Ausblicken auf die Küste…

ehe wir Bonifacio erreichen, eine imposante Stadt, welche auf einen Kreidefelsen gebaut ist. Mit dem Fahrrad fahren wir von unserem außerhalb gelegenen Campingplatz den Berg hinunter bis zum Hafen. Die Altstadt thront aber hoch auf dem Felsen, also strampeln wir die Serpentinen wieder nach oben. Wir werden mit einer tollen Sicht auf den Hafen belohnt. In der Oberstadt reihen sich Geschäfte und Restaurants. Sehr beeindruckend aber auch anstrengend ist die Treppe des Königs von Aragonien. Sie zählt 187 (hohe) Stufen und ist schräg in den Fels gehauen. Die Bonifacier sollen die Treppe in einer Nacht gebaut haben, um notfalls einer feindlichen Belagerung zu entkommen.

Die beste Sicht auf die Stadt hat man von der Meerseite, deshalb buchen wir eine Bootsfahrt, bei der wir entlang der Steilküste durchs türkisblaue Wasser fahren. Verrückt wie die Stadt fast auf dem Felsen „schwebt“, von tiefem Blau um- und auch unterspült und zusätzlich von einer Mauer geschützt wird.