Jedes Jahr findet im März in Daytona Beach die Bike Week statt, ein Motorradtreffen, das mit ca. 500.000 Besuchern die zweitgrößte Motorradveranstaltung (nach Sturgis) auf der Welt ist. Außerhalb der Bike Week finden wir nur vereinzelt geöffnete T-Shirt-Läden und Bars entlang der Main Street, die während des Festivals gesäumt ist mit Bikes, Ständen und lauter Musik.
Am Cape Canaveral verbringen wir drei Nächte auf einen Campingplatz direkt am Meer. Wir können die dicken Kreuzfahrtschiffe beim Ein- und Ausfahren in den Hafen bestaunen, teilweise direkt von unserem Platz aus. Am Strand lassen wir etwas die Seele baumeln und am Steg überlassen wir das Angeln den Profis und halten stattdessen Ausschau nach Schildkröten.
Im nahegelegenen Kennedy Space Center werden beeindruckend die Raumfahrprojekte der Vergangenheit und auch der Zukunft aufgezeigt. Neben der Apollo-Mission, mit der Neils Armstrong mit seinen Kollegen 1969 erstmalig erfolgreich auf dem Mond landete, wird auch die Geschichte der Spaceshuttle Atlantis ausgestellt, die die Astronauten ins Weltall beförderte und wieder zur Erde zurückbrachte. Bei einer Busrundfahrt über das NASA-Gelände, vorbei an Startrampen bis zum Apollo/Saturn V. Center bekommt man noch tiefere Einblicke, auch in den russisch-amerikanischen Wettlauf zum Mond. Man kann hier locker den ganzen Tag verbringen und hat das Gefühl, trotzdem noch nicht alles gesehen zu haben.
Die wunderschöne Location, große Grillflächen, sonniges, warmes Wetter, überdachte Pavillons und zwei Seabridge-Gruppen zeitgleich auf einem Campingplatz: dies nutzen wir, um einen großen gemeinsamen Grillabend zu veranstalten. Zur Einstimmung stoßen wir mit einem Glas Cuba Libre an und lassen es uns anschließend mit Steak, Würstchen und Salatbuffet gut gehen. Bei traumhaftem Sonnenuntergang lassen wir den geselligen Abend ausklingen.
Nach den relativ ruhigen und erholsamen Tagen am Cape Canaveral steht ein längerer Fahrtag an. Dank unzähliger Ampeln und viel Verkehr kommen wir über weite Strecken nur mit Stop and Go voran.
Nichts desto trotz lassen wir uns einen Abstecher über den Ocean Drive, die wohl bekannteste Straße Floridas, nicht entgehen. Nach dem wir uns und unser Wohnmobil ausgiebig im Art Deco Viertel präsentiert haben, setzen wir unseren Weg über Downtown Miami nach Florida City fort.
Miami lässt sich am besten vom Boot aus erkunden, deshalb startet unsere gemeinsame Stadterkundung auch mit einer Fahrt durch die Biscayne Bay. Bei der Star Island ist der Name Programm: wir bestaunen vom Wasser aus die tollen Anwesen der Reichen und Schönen. Die teuerste Villa ist der 58 Mio. US-Dollar Komplex von Viagra Erfinder Dr. Frost. Viele der Luxushäuser dienen jedoch nur als Zweit- oder Drittwohnsitz oder werden bspw. für Filmaufnahmen gemietet.
Bei der Rückfahrt in den Hafen zeigt sich uns ein bezauberndes Panorama auf die Skyline von Miami.
Im Anschluss geht es per Bus weiter über den Mc Arthur Causeway nach Miami Beach. Am Ende des South Point Park bietet sich uns einen schönen Blick auf den berühmten South Beach von Miami. Gesehen und gesehen werden, so lautet das Motto, und als Beweis knipsen wir auch das knackige Mädel, das sich freizügig zur Schau stellt 🙂
Mehr als 40 Brücken müssen wir auf unserer Fahrt über die Florida Keys, einer Inselkette mit mehr als 200 Inseln, überqueren, um die südlichste Stadt der USA zu erreichen. Nur 90 Meilen sind es von Key West über den Atlantik bis zur Karibikinsel Kuba.
Zur Erkundung des Zentrums von Key West nehmen wir den öffentlichem Bus, der uns direkt vom Campingplatz mitten ins Geschehen bringt. Die Tropen lassen grüßen, es gießt heute wie aus Kübeln. Trotzdem nehmen wir es gelassen und schlürfen gemütlich ein Getränk in einer der unzähligen Bars. Der Sonnenuntergang fällt somit im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Als wir jedoch nicht mehr damit gerechnet hatten, stoppt der Regen, die Wolkendecke reißt etwas auf und ein paar Sonnenstrahlen bahnen sich doch noch ihren Weg. Am Mallory Square versammeln sich sogleich Feuerspucker, Artisten und Touristen, um dem allabendlichen Spektakel beizuwohnen.
Den letzten Drink genießen wir in Ernest Hemingways Lieblingsbar „Sloppy Joe’s“. Bei Livemusik und Bier lässt sich die Wartezeit bis zur Abfahrt des letzten Busses in Richtung Campingplatz gut überbrücken 🙂
Der US-1 bringt uns auf gleichem Weg zurück über die einzelnen Keys bis aufs Festland. Unterwegs bieten sich viele Möglichkeiten einen Stopp einzulegen. Ob türkisfarbenes Wasser im Bahia Honda State Park, Leguane, die die Straße kreuzen oder ein Nature Trail, der durch einheimische Palmen führt, wir halten alles mit unserer Kamera fest. Bei Robbies Marina kann man Tarpune mit kleinen Ködern füttern und dabei in das riesige Maul dieser großen Silberfische reinschauen.
Die Dessertspezialität der Florida Key’s, der berühmte „Key Lime Pie“ muss man einfach probiert haben. Beim abendlichen Briefing überraschen wir die Gruppe mit zwei frischen Kuchen der mehrfach prämierten „Blond Giraffe Pie Factory“, damit jeder diese Köstlichkeit einmal probieren kann.
Der Everglades Nationalpark lockt jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Auch wir lassen uns die Überbleibsel des sumpfigen Landes, das ursprünglich mal mehr als die Hälfte Floridas bedeckt hat, nicht entgehen. Bei strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen erkunden wir auf verschiedenen Trails die Flora und Fauna des Parks. Wir treffen auf Alligatoren und Schildkröten, die neben unzähligen Vogelarten, Schlangen und dem seltenen Panther Bewohner des Gebietes sind.
Wir übernachten heute gratis auf dem Parkplatz des Miccosukee Casinos, das dem gleichnamigen Indianerstamm angehört. Mit Beantragung eines Spielerausweises bekommt jede Person ein 30 Dollar Startguthaben und darf sein Glück an einem Automaten versuchen. Neben dem Spaßfaktor zeigt sich bei manchem auch Spielerglück (oder -geschick) 🙂